Ein Wohlgefühl – es macht begrenzt nur froh;
denn ehern gilt von ihm: „Es bleibt nicht so!“
Weh tat die Mühe, bis man es erreicht.
Weh tut es auch, sobald es wieder weicht.Ein Wehgefühl tut weh, wenn es erreicht.
Der einz´ge Trost ist nur: „Es bleibt nicht so“!
Und wenn das Wehgefühl dann weicht,
ist man nur bis zum nächsten Wehe froh.Gefühl ohn´ Wohl und Weh bleibt still inmitten.
Es steigt nicht auf, es fällt nicht ab. Es ruht.
Zu der Zeit hat das Fühlen ausgelitten.
Wer es beachtet – ach, dem tut das gut.Wer ihm nicht lauschen mag, nennt´s „Langeweile“,
sehnt irre sich nach des Gemüts Bewegung,
zu der gewaltsam zerren tausend Seile
in einen Kessel heißer Herzensregung.Was darin brodelt – Wogen der Berührung –
dampft als Gefühl auf, und wer ohne Führung,
der programmiert daraus – mit Gier und Hass –
den weiter´n Wohlerfahrungsablauf: „Wohl tut dasund weh tut dies“ – der drei Zusammensein:
„Sinn“, „Ding“, „Programm“ – ist wiederum Berührung
und reißt den Menschen, der noch ohne Führung,
ins Karma-Suppen-Kochen neu hinein.Wer endlich sieht: „So gibt es nie ein Ende“,
dem hilft die klare Sicht zu einer Wende:
Noch will es drängen, wenn Gewirktes steigt
aus Werdens Schoss, wozu der Sinn geneigt.Wenn dennoch Denken/Programmieren schweigt,
trotz Drang vorbeigehn lässt, was doch muss gehen, –
dann schwelen immer kleiner nur die Flammen:
„die Drei“ – sie kommen weniger zusammen.Dann spritzt kein Wohlgefühl, kein Wehe sticht.
Es ist nichts „los“, was Frieden unterbricht.
Man lauscht: „Was ist?. Nichts ist – man merkt nur Stille.
Sei´s auch nur kurz: Zu der Zeit schweigt der Wille.Ist das nicht schön? Muss immer etwas „los“ sein –
Arbeit, Befriedigen, Meditation?
Geh manchmal einfach so in Friedens Schoss ein,
betracht dies still – und Klarheit ist dein Lohn:Gefühl ohn´ Wohl und Weh bleibt still inmitten.
Es steigt nicht auf, es fällt nicht ab. Es ruht.
Zu der Zeit hat das Fühlen ausgelitten.
Wer darauf achtet – ach, dem tut es gut.Dicken, den 30.01.2001
Beitrag von Karno im Dhamma-Vinaya Forum (hier)